die wunderübung

Daniel Glattauer, 1960 in Wien geboren, hatte seinen Durchbruch als Schriftsteller mit dem Roman „Gut gegen Nordwind“. Pointiert, liebevoll und witzig zeichnet er seine Charaktere und überrascht immer wieder mit außergewöhnlichen Ansichten und unerwarteten Wendungen.

Joanna und Valentin Dorek haben sich beim Tauchen in Ägypten kennengelernt. Es war Liebe auf den ersten Blick. Nun sind sie seit 15 Jahren verheiratet, haben zwei Kinder und es haben sich emotionale Tiefpunkte eingeschlichen, die sie nicht mehr allein in den Griff bekommen. Dem Gang zum Paartherapeuten hat Valentin nur unter Druck zugestimmt, die Missstände nimmt er resigniert hin, er sieht keinen Grund für Veränderung. Joanna leidet unter seiner Gefühlskälte und sie kämpft um ihr Eheglück - allerdings wie gegen Windmühlen. Beide erhoffen sich, beim Therapeuten Recht zu bekommen und so schleudern sie sich scharfzüngig ihre Wahrheiten und Argumente an den Kopf. Es ist amüsant, die beiden beim Streiten zu beobachten und ihre schlagfertigen Auseinandersetzungen zu begleiten. Aber ebenso hohen Unterhaltungswert hat es, den Bemühungen des Therapeuten zuzusehen, wie der, mit Hilfe verschiedener Paarübungen, hoffnungslos an den beiden scheitert. Doch plötzlich wirkt auch der Therapeut fahrig und unkonzentriert, bis ihn Valentin schließlich zur Rede stellt: „Was ist eigentlich los mit Ihnen?“